Herr Ströbel, der Schnitzer der Altäre unserer Heiligtümer in aller Welt, ist gestorben. Vom ersten Erbauer des im Jahre 1934 angefertigten Altars des Urheiligtums übernahm er die Kunst des Schnitzens, und während der Jahrzehnte war er der Mann hinter dem Schnitzen von Altären, bis nach Australien, Afrika und Amerika.
In den letzten Wochen war ich ihm nähergekommen, da ich von ihm Pläne des Altares haben wollte für die Herstellung von Altären für unsere Heiligtümer.
Eines Tages kam er zu mir und erzählte, daß der Arzt ihm gesagt habe, er könne ihm nicht mehr helfen, er müsse sterben. Trotzdem fertigte er noch Schablonen der Schnitzereien für Polen an. Als ich dann wieder anrief, erfuhr ich von seiner Schwester, daß er am Sonntag zuvor, am 15. März 1987, gestorben sei. Seit dem Tod seiner Frau war er alleinstehend, und er hatte seiner Schwester geboten, niemand von seinem Tod etwas zu sagen.
Ich hielt es aber für richtig, alle Gemeinschaften in Schönstatt zu benachrichtigen, denn Herr Ströbel hatte sich während der Jahrzehnte für die Gottesmutter eingesetzt. So war es ein Akt der Dankbarkeit, daß P. Bodo Maria Erhard das Requiem sang, P. Karl Bausenhart Worte des Dankes sprach und viele Marienschwestern, Marienbrüder und Bundesschwestern ihn auf dem letzten Gang begleiteten.
(P. Emil Eigenmann)