Nach schwerer Krankheit konnte Fritz Esser im Frühjahr 1919 seine Schulzeit fortsetzen, um sie mit dem Abitur abzuschließen. In der Biographie von Pater Josef Klein über Fritz Esser wird hierzu berichtet. Außerdem kommt hier der Gedanke an einen Lichtrahmen wieder zur Sprache.
Das Frühjahr 1919 stand innerhalb der Marianischen Kongregation des Studienheimes ganz im Zeichen des Fünfjahresjubiläums ihrer Gründung: 1914 1919. In dieser Zeit bastelte Fritz Esser seinen Lichtrahmen und versah ihn nicht nur mit dem Bekenntnis: Servus Mariae nunquam peribit, sondern auch mit weiteren Symbolen: Jeweils an die abgeschrägten unteren Enden schrieb er die Jahreszahlen: 1914 1919 als Hinweis auf die fünf Jahre der Existenz der Marianischen Kongregation; außerdem die beiden Namen: Ingolstadt Schönstatt als Hinweis auf die Parallele, unter welcher in diesen Jahren im großen und ganzen die hohen Ziele der Kongregation versteckt ausgedrückt wurden. Den Lichtrahmen brachte er dann im Kapellchen an; an welchem Tag genau das geschah, ist nicht mehr bekannt, doch spricht alles dafür, daß es sinngemäß im Zusammenhang mit der Jubiläumsfeier im April geschehen ist.
Bei seiner ganzen Arbeit bekam Fritz Esser tatkräftige Hilfe. Ein oder zwei Pallottinerbrüder halfen ihm bei den Holzarbeiten. Für die Verlegung und Indienstnahme der elektrischen Beleuchtung war er dann auf die kompetente Hilfe des Vizerektors des Hauses, nämlich auf Pater Arthur Auer angewiesen. Pater Johannes Tick bezeugte später, daß Pater Auer wie immer, wenn er um eine Mithilfe gebeten wurde dieses Werk auch vollendete.
Die im Lichtrahmen erzeugte Wärme hat dann nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß der Lichtrahmen 1934, als der neue Altar ins Heiligtum kam und der alte Rahmen von der Wand abgenommen werden mußte, in seine Einzelteile zerfiel und nicht mehr gebraucht werden konnte.
Glücklicherweise hatten die Marienschwestern des Alten Hauses den Esserschen Lichtrahmen schon maßstabsgetreu nachgebaut und so die Form der Nachwelt erhalten. Anlaß dazu war folgender: Die damaligen Noviziatskurse pflegten sehr die eucharistische Anbetung. Bei Nacht konnte das im Heiligtum nicht gut durchgehalten werden. Deswegen richtete man im Alten Haus in Nr. 24 eine kleine Anbetungskapelle für die Nachtanbetungen ein und wollte selbstverständlich auch die Gottesmutter dabei haben, wie im Heiligtum. So bauten die beiden jungen Schwestern M. Alphonsa und M. Felicitas den Lichtrahmen nach. Er wurde zum 8. Dezember 1928 fertig und in dieser Hauskapelle aufgehängt.
Fritz Esser hat über dem Lichtrahmen eine Holz-Krone angebracht, welche die erste Krone im Heiligtum war. Sie wurde 1934, als der neue Altar ins Heiligtum kam, durch eine neue, zweite, ebenfalls hölzerne Krone ersetzt, die man dann nach etwa einem Jahr vergoldete. Schließlich schenkten die Marienschwestern zum 25jährigen Jubiläum des Heiligtums, am 10.12.1939 eine neue, goldene Krone, also die dritte im Heiligtum.