> Ausgestaltung - Das Kriegsdenkmal wird verwirklicht

Ausgestaltung des Heiligtums 1914-1919

Das Kriegsdenkmal wird verwirklicht

Am 11. November 1918 wurde der Erste Weltkrieg durch einen Waffenstillstand beendet. In den kommenden Wochen kamen diejenigen Soldaten nach Schönstatt zurück, die dort noch einmal – vor allem in den alten Sprachen, wie Griechisch und Latein etc. – eine Aufbesserung erhalten sollten, ehe sie dann ins Noviziat und Studentat der Pallottiner gehen konnten.

In der MTA-Zeitschrift (in Nr. 1 vom 15.1.1919, 4. Jahrg., S. 8) taucht jetzt die Errichtung des geplanten Kriegsdenkmals wieder auf.

Über den weiteren Entscheidungsprozeß haben wir keine Nachricht mehr. Die Absicht wurde jedoch rasch zur Durchführung gebracht. Anläßlich der Wiedersehensfeier am nächsten Weißen Sonntag, am 27. April 1919, wurde die bis heute erhaltene rechte Steintafel im Urheiligtum feierlich enthüllt. In der MTA-Zeitschrift Nr. 7/8 vom 15. Juni 1919 kommt ein ausführlicher Bericht über die Feier mit etlichen Einzelangaben. So heißt es über die fertige Steintafel mit den Namen in einer Fußnote:

Entworfen und gezeichnet von P. Albert Rexter PSM, ausgeführt von der Firma Pabst (Koblenz). Die Unkosten belaufen sich auf 800 Mark.

(Anmerkung zu P. Rexter: Pater Albert Rexter, * 20.7.1873, Prof. 6.10.1901, Prw. 3.7.1905, +25.5.1960. 1919 war er Lehrer im Studienheim. – P. Rexter war schon seit 1901 mit dem neugekauften Besitz in Vallendar verbunden; in der Hauschronik taucht sein Name S. 15 und an anderen Stellen auf und werden die Verdienste dieses Limburger Philosophiestudenten während der Sommerferien um das damalige Haus in handwerklicher und musikalischer Hinsicht gewürdigt.)

Im Laufe der weiteren Geschichte Schönstatts hat Pater Kentenich mehrfach zu diesem Kriegdenkmal, zu dieser Ehren- und Gedächtnistafel im Heiligtum Stellung genommen.

Trotz aller Brüchigkeit hat die Generation der Sodalen des Ersten Weltkrieges an einem Werk mitgearbeitet, das sie überdauern sollte. Deswegen hat die damalige Generation und jedes einzelne Mitglied in ihr ein Denkmal verdient.

Offensichtlich war es nicht möglich oder angebracht, alle jene 198 Sodalen auf der Ehrentafel namentlich einzugravieren, die zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes am 11.11.1918 Mitglieder der Marianischen Kongregation waren. So fiel die Entscheidung, nur diejenigen zu nennen, die außerhalb des Studienheimes in Gruppen erfaßt waren. Auf der Gedächtnistafel werden also 109 Sodalen genannt; die anderen 89, die zu diesem Zeitpunkt außerdem noch zur Kongregation gehörten, blieben ungenannt; doch eigentlich gehörten sie ebenfalls dazu.