> Pater Menningen berichtet 1970 im Rückblick

Pater Menningen berichtet 1970 im Rückblick

Viel zu tun 1913 und 1914

... Auch das habe ich noch in Erinnerung, daß das Kapellchen sehr mitgenommen aussah. Ich weiß noch, daß wir 1913 und 1914 zur Säuberung der Anlagen oder zur Pflege der Wege usw. die Gartengeräte im Kapellchen holen mußten ... Jeder Donnerstag war Arbeitstag. Da bestand die Arbeit der Jüngeren darin, daß sie die Wege säuberten, Unkraut entfernten, die Büsche beschnitten, oder mit der Walze die Wege, die nach oben führten, eingewalzt haben. Es war immer etwas zu tun. Und sobald die Aufsicht weg war, kam der Übermut; dann ging die Abenteurerlust an. Manches mal waren wir im Michaelskapellchen und trieben dort unseren Schabernack.

In das Kapellchen führte eine wackelige, alte Tür. Der Fußboden im Kapellchen war zu dieser Zeit noch ein gestampfter Lehmboden; die Steinfliesen kamen erst später hinein. Das Dach war schadhaft, da regnete es stellenweise herein; auf dem Fußboden sahen wir bisweilen Pfützen stehen. Die Wände trugen stellenweise so viele Schäden an sich, daß man meinen konnte: wenn das so weitergeht, dann bröckeln die Mauern ab. Da waren sichtbare Lücken in den Mauern. ...

Anmerkung zur Tür: Aus dieser spontanen Formulierung von Pater Menningen kann man – bei aller Vorsicht – eine Bestätigung für die mündliche Tradition heraushören, daß zu diesem Zeitpunkt die Türe noch nach innen zu öffnen war, wie das häufig bei kleinen Kapellen Brauch war. Vielleicht wurde sie anläßlich der Renovation im Sommer 1914 ersetzt und zum Drehen nach außen angeschlagen. P. Menningen oder andere Zeugen kann man leider nicht mehr befragen.

Amerkung zum Fußboden: Der Fußboden war zunächst noch ein gestampfter Lehmboden. Erst 1916 kam ein Steinboden ins Heiligtum, der dann 1924 von einem Holzboden ersetzt wurde. Auf dem bisher fast als einzigem bekannten Bild vom Inneren des Heiligtums, wie es vor Anbringung des Lichtrahmens 1919 ausgesehen hat, erkennt man den ornamentartigen Steinboden.