> 1934 - Ave, imperatrix!

1934 - Heimholung der Heldensodalen

Ave, imperatrix!

Erster Teil: Die Weihe

Ein lärmender Maskenzug zieht tanzend über die Bühne. Ein Betrunkener torkelt und fällt gegen einen Bildstock. Der Bannerträger, der zuerst in innerem Kampf abseits gestanden, verteidigt nun heldenmütig das Bild der Gottesmutter. Während er vor dem Bilde kniet und betet: „Du Gebenedeite, dein Bild will ich schützen, dein Banner will ich tragen“, erklingt St. Michaels Stimme: „Bannerträger, du bist gerufen!“ „Gerufen? Von wem? Wohin?“ „Von einer Herrin! Nach Schönstatt!“ – „Schönstatt ...? Wohlan, so will ich Schönstatt suchen und wär’s am End’ der Welt!“ Nun ruft St. Michael im Auftrag der Gottesmutter einen nach dem anderen zum hl. Gral nach Schönstatt:

Hüter, du bist gerufen!“
„Jüngling! Selber sei Feuer und Schwert, denn gerufen bist du!“
„Säule, du bist gerufen!“
„Ackerer, Saatkorn, höre! Du bist gerufen.“ „Wohin?“
„In Schönstatt wirst du gesät – Gott wird dich ernten.

Noch müssen die Berufenen Schönstatt suchen, und sie schließen sich zusammen wie Brüder, dasselbe Ziel eint sie, und jeder sagt, wie er Schönstatt in seinem Herzen erlebt hat:

Schönstatt ist ein Ruf, der mir im Herzen brennt.“
„Schönstatt ist ein Ruf, der kein Versagen kennt.“
„Schönstatt ist eine Flamme, darin man Schwerter schmiedet.“
„Schönstatt ist ein Dom, darin man ein sich gliedert.“
„Schönstatt ist ein Strom, der Gottes Schifflein trägt.“
„Schönstatt ist ein Fels, im Sturme unentwegt.“
„Schönstatt ist eine Quelle. Wer trinkt, wird nimmer alt.“
„Schönstatt ist eine Glocke, durch alle Welt sie schallt.“
„Schönstatt ist eine herrliche Freiheit – wie Berge und Himmel weit.“
„Schönstatt ist stille Heimat der wurzellosen Zeit.“
„Und Schönstatt ist ein Banner, das in die Welt wir tragen.

Ein Acker Schönstatt ist, darin wird man gesät,
da liegt man still, bis daß man aufersteht.

Zwar sucht der Widersacher in der Gestalt eines Reisenden, ihnen Schönstatt als Idol, als Hirngespinst hinzustellen. Aber sie lassen nicht ab von ihrem Ziel, sie folgen dem Ruf, der in der Seele brennt, und sie finden Schönstatt, und in Schönstatt ist die Mutter. – In brüderlicher Gemeinschaft, geführt durch Priesterhand, reifen sie im stillen Klosterfrieden ihrer Sendung entgegen.