> Das Sodalenalbum im Urheiligtum

Das Sodalenalbum im Urheiligtum

S. 119 in Nr. 30:

Als ich neulich einige Tage in Schönstatt war, hörte ich von Photographien. Der Überbringer hatte in der Absicht, sich des besonderen Schutzes der M.t.a zu versichern, gewünscht, sie in unserm Kapellchen niederzulegen. Gewiß ein Beweis echt gläubigen Vertrauens. Wenn ich recht unterrichtet bin, ist eine derartige Übung an einem Gnadenorte eingeführt. Der Erfolg soll außerordentlich sein. Ob die Nachricht authentisch ist‚ weiß ich nicht. Jedenfalls wollte der Besitzer die Photographien erst nach Einsiedeln schicken. Da er aber daran gehindert wurde, glaubte er, bei uns denselben Zweck zu erreichen. Wie dem auch sei. Könnten wir diesen frommen Gebrauch nicht auch in den Dienst unserer Sache stellen? Ich persönlich fände es sehr schön, wenn wir SoldatenSodalen ein Album mit unseren Photographien anlegen ließen, das in der Kongregationskapelle aufliegen könnte. Gewiß würde Maria einen Akt besonderer Hingabe ihrer Sodalen darin erblicken und uns dafür reichlich belohnen, zumal wenn wir uns gleichzeitig durch erhöhten Opfergeist das besondere Wohlgefallen unserer himmlischen Mutter zu erwerben suchen. Erwäge also diesen Gedanken einmal und lege denselben auch Deiner Gruppe zur freie Meinungsäußerung vor.

Gefr. Franz Hafeneth, sod. Mar.

Antwort von Albert Eise:

Selbstverständlich werde ich sofort Deinen neuen Plan meiner Gruppe vorlegen. Ich für meinen Teil bin dafür. Hauptsächlich sehe ich darin einen Ansporn zu eifrigem Sammeln für unser Kriegsdenkmal zum Danke für unsere M.t.a.

Welch erhebendes Bewußtsein in späteren Jahren: Wir, die wir in Bildern verewigt sind, sind es nicht umsonst, wir haben die Mittel für unsere Kapelle beschaffen helfen. Ja, auch eine echt kindliche Gesinnung ist damit verbunden und großes Vertrauen. Unsere M.t.a. muß ihre Schützlinge gewissermaßen immerdar sehen, und so wird sie noch mehr sie in ihren Schutz nehmen.

(26.11.1916) Gefr. Eise, sod. Mar.

Franz Hafeneth:

Mir lag der Gedanke vollständig fern, uns SoldatenSodalen selbst ein Denkmal zu errichten. Überhaupt darf er – wenn überhaupt – erst in letzter Linie in Frage kommen. In der Hauptsache muß es sich nämlich um die Ehre unserer himmlischen Mutter und um unser Heil, als das ihrer treuen und eifrigen Kinder handeln. Haendly ist für den Plan auch ganz begeistert. Er schlägt sogar vor, wir sollten selbst alle Unkosten, die der Kongregation daraus entstehen könnten, durch einen einmaligen Beitrag decken.

(1.12.1916) Gefr. Franz Hafeneth, sod. Mar.

Die Schriftleitung (Pater Kentenich):

Inzwischen ist der Plan in allen Gruppen der Abteilung Hafeneth besprochen und freudig aufgenommen worden, wie die teils sachlichen, teils begeisterten Zuschriften, die eingesandten Photographien und flüssig gemachten Geldmittel beweisen. So konnte Hafeneth in seinem an die Gruppenführer gerichteten Zirkular vom 8.1.1917 den Vorschlag machen: Sollen wir den Plan zu Maria Lichtmeß in die Tat umsetzen?